Amortisation von Solaranlagen

Dieser Artikel untersucht die Amortisationszeiten von Photovoltaikanlagen in privaten Haushalten unter Berücksichtigung verschiedener Nutzungsszenarien und aktueller Marktbedingungen. Ziel ist es, herauszufinden, unter welchen Umständen sich die Investition in eine Solaranlage finanziell lohnt. Dazu werden konkrete Beispiele mit und ohne Batteriespeicher betrachtet und analysiert, wie Faktoren wie Einspeisetarife, Strompreise und Eigennutzungsquoten die Rentabilität beeinflussen.

Einleitung:

Die Amortisation von Solaranlagen ist ein entscheidender Faktor für Investitionsentscheidungen in privaten Haushalten. Mit der Zunahme von staatlichen Förderungen und der Verbesserung der Technologie hat sich die Wirtschaftlichkeit von Solaranlagen verbessert, doch die tatsächliche Amortisationszeit kann je nach individuellen Bedingungen stark variieren.

Methodik:

Für die Analyse werden zwei Szenarien betrachtet: eine 10 kWp Solaranlage ohne Speicher und eine mit einem 7,2 kW Batteriespeicher. Es wird angenommen, dass der Haushalt jährlich 4500 kWh verbraucht und die Anlage ca. 9000 kWh pro Jahr produziert. Die Anschaffungskosten, Einspeisetarife und Strompreise aus dem Netz werden berücksichtigt, um die Amortisationszeiten zu berechnen.

Beispielrechnungen der Amortisation

1. Solaranlage ohne Speicher:

  • Anschaffungskosten: 14.500 Euro
  • Jährliche Produktion: 9000 kWh
  • Einspeisetarif Volleinspeisung: 12,9 ct./kWh
  • Strompreis aus dem Netz: 36 ct./kWh

Jahresertrag aus Einspeisung:

9000kWh×0,129€/kWh=1161

Amortisationszeit:

14.500 € / 1161 € Einnahmen Jahr 12,5 Jahre

2. Solaranlage mit Batteriespeicher

  • Zusatzkosten für Speicher: 5.300 Euro (Gesamtkosten 19.800 Euro)
  • Eigennutzung: 70% der Produktion (6300 kWh)

Wert des Selbstverbrauchs:

3150 kWh×0,36€/kWh=1.134

Einspeisung des Rests:

5.850 kWh×0,081€/kWh=473,85

Gesamtertrag pro Jahr:

1.134 € + 473,85 € = 1.607,85 €

Amortisationszeit:

19.800 € / 1.607,85 € Einnahmen Jahr 12,3 Jahre

Diskussion:

Die Berechnungen zeigen, dass die Amortisationszeit einer Solaranlage durch die Integration eines Batteriespeichers verbessert werden kann, insbesondere wenn eine hohe Eigennutzungsquote realisiert wird. Der direkte Vergleich verdeutlicht, dass trotz höherer Anfangsinvestitionen der finanzielle Break-Even bei Anlagen mit Speicher schneller erreicht wird. Allerdings ist die Zeit stark von der notwendigen Investition und der möglichen Haltbarkeit der Komponenten abhängig.

Erweitertes Szenario: Integration eines Elektroautos in die Solaranlage mit Batteriespeicher

In diesem zusätzlichen Szenario wird berücksichtigt, dass ein Elektroauto, welches jährlich 1700 kWh verbraucht, ausschließlich zu Hause mit Strom aus der Solaranlage geladen wird. Dieses Szenario erweitert die Nutzung des Batteriespeichers und erhöht die Eigenverbrauchsquote, was potenziell zu einer weiteren Verbesserung der Amortisationszeit führen kann.

Annahmen:

  • Gesamte Stromproduktion der Anlage: 9000 kWh pro Jahr
  • Jährlicher Haushaltsstromverbrauch (ohne Elektroauto): 4500 kWh
  • Jährlicher Stromverbrauch des Elektroautos: 1700 kWh
  • Gesamter jährlicher Stromverbrauch: 6200 kWh
  • Anschaffungskosten für die Anlage mit Speicher: 19.800 Euro
  • Strompreis aus dem Netz: 36 ct./kWh
  • Einspeisetarif für Überschuss: 8,1 ct./kWh

Berechnungen:

  1. Erhöhung der Eigennutzung:

    • Gesamter Eigenverbrauch (Haushalt + Auto): 6200 kWh (angenommen, der gesamte Verbrauch wird durch die Anlage gedeckt)
    • Überschüssige Produktion: 9000 kWh−6200 kWh=2800 kWh
  2. Finanzieller Ertrag aus Einspeisung: 2800 kWh×0,081 €/kWh=226,8 €

  3. Wert des Selbstverbrauchs: 6200 kWh×0,36 €/kWh=2232 €

  4. Gesamtertrag pro Jahr: 2232 €+226,8 €=2458,8 €

  5. Amortisationszeit: 19.800 / €2458,8 €/Jahr≈8,1 Jahre

Konklusion der Erweiterung:

Durch das zusätzliche Laden des Elektroautos mit Solarstrom steigt der Eigenverbrauch signifikant. Obwohl der Gesamtertrag aus Einspeisung geringfügig sinkt (durch weniger eingespeisten Überschussstrom), steigt der Wert des Selbstverbrauchs erheblich. Dieser erhöhte Selbstverbrauch führt zu größeren Einsparungen bei den Stromkosten aus dem Netz, was wiederum die Amortisationszeit der Solaranlage verbessert. Die Investition in eine größere Batterie könnte in Betracht gezogen werden, um den Anteil des direkt genutzten Solarstroms weiter zu erhöhen, besonders wenn das Elektroauto hauptsächlich nachts geladen wird.

Fazit:

Investitionen in Photovoltaikanlagen können für private Haushalte finanziell attraktiv sein, insbesondere wenn durch die Nutzung eines Batteriespeichers ein hoher Anteil des selbst erzeugten Stroms direkt verbraucht wird. Die Amortisationszeiten hängen wesentlich von den lokalen Gegebenheiten, den Strompreisen und den verfügbaren Einspeisetarifen ab.

Zusammenfassung in einfacher Sprache:

Dieser Artikel erklärt, wie lange es dauert, bis sich eine Solaranlage für ein Haus bezahlt macht. Es zeigt sich, dass Anlagen mit einem Batteriespeicher schneller profitabel werden, wenn viel des selbst erzeugten Stroms auch zu Hause verwendet wird. Die Zeit bis zum finanziellen Gewinn variiert und hängt von vielen Faktoren wie den Kosten für Strom und der Art der Anlage ab.

Amortisation mit dem Solarrechner berechnen

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Dieser berücksichtigt neben den Standortspezifischen Einstrahlungswerten, Verschattung und weiteren Faktoren auch Ihre wirtschaftlichen Vorgaben. Somit können Sie die Amortisation präzise vorausberechnen.